Diagnostische Kriterien sexueller Abhängigkeit Eine Sucht festzustellen, da gibt es keine absolut trennscharfen Kriterien. Trotzdem gibt es gute und hilfreiche Fragen, um dir einige gute Anhaltspunkte für deine Einschätzung zu geben. Allerdings ist meine Erfahrung: Wirklich Süchtige brauchen relativ lange, um sich die Sucht auch einzugestehen. Ein erster Hinweis könnte sein, wenn du schon viele Monate oder Jahre damit zugewartet hast, diese Frage konkret abklären zu wollen. Unbewusst wissen wir genau, so schlussfolgere ich daraus, ob wir süchtig sind oder nicht. Die grösste Hürde ist: Es sich einzugestehen. Ich brauchte dazu 15 Jahre.
Ein paar Fragen, die aus 20 Jahre Erfahrung entstanden sind (Leider kannst du es hier nicht Online anklicken und auswerten):
a) Wie wichtig ist Pornografie, um einen coolen Tag zu haben? ☐ unentbehrlich ☐ wichtig ☐ mässig wichtig ☐ nicht wirklich wichtig ☐ überhaupt nicht wichtig b) Wie oft schaust du Pornos? ☐ täglich mehrfach ☐ täglich ☐ mehrmals pro Woche ☐ alle zwei Wochen ☐ einmal pro Monat ☐ weniger
c) Wie lange schaust du dann durchschnittlich (pro Session)? ☐ einige Minuten ☐ eine Viertelstunde ☐ eine halbe Stunde ☐ eine Stunde ☐ meist mehrere Stunden
c) Hattest du schon Mals das Gefühl, ihn Pornos fehlt etwas wichtiges in deinem Leben? ☐ öfters ☐ ab und zu ☐ selten ☐ nie
d) Erkennst du ein Muster bezüglich Konsum? Z.B.: Ich konsumiere öfters Pornos wenn mir langweilig ist, ich mit gereizt, frustriert oder ärgerlich fühle, wenn ich traurig bin, Stress habe, ich mich unruhig fühle, unter Einsamkeit leide, in Spannung stehe…? ☐ das passiert ständig ☐ öfters ☐ immer mal wieder ☐ selten ☐ nie
e) Ohne Pornos bleibt Sex bzw. die Selbstbefriedigung langweilig, hat wenig Spannung. ☐ fast immer ☐ meist ☐ oft ☐ ab und zu ☐ selten ☐ nie
f) Hast du dir schon öfters vorgenommen, weniger oder keine Pornos mehr zu konsumieren? ☐ Ja, habe das aber nie wirklich geschafft. ☐ konnte es hie und da etwas reduzieren (wenig nachhaltig). ☐ haben den Konsum reduziert (nachhaltig) ☐ habe den Konsum deutlich und nachhaltig reduziert ☐ Nein, habe ich mir noch nie vorgenommen. Warum?
g) Spürst du ab und zu ein inneres Argumentieren, warum Porno schauen ok ist? ☐ ja, ständig ☐ immer mal wieder ☐ selten ☐ praktisch nie ☐ hatte ich noch nie
h) Was ist bezüglich Pornokonsum mit deinem Selbstwert passiert? ☐ hat zugenommen ☐ nichts ☐ hat abgenommen ☐ hat deutlich abgenommen
i) Du hast dir vorgenommen kurz deine Mails zu checken (oder ähnlich) und landest in der Pornografie. Wie oft passiert dir das? ☐ nie ☐ ab und zu ☐ oft ☐ sehr oft
j) Ohne Pornos bekomme ich kaum/selten/keine Erektion mehr. ☐ Ja ☐ Nein k) Wenn ich länger keine Pornos schaue, spüre ich eine gewisse innere Unruhe. ☐ Ja ☐ Nein
l) Hast du schon einmal oder mehrfach Freunde und/ oder Kollegen (Freundin) abgesagt, um Pornos schauen zu können? Hat du deiner Frau schon eimal einen Termin vorgetäuscht (oder ähnlich) um Pornos schauen zu können? ☐ Ja ☐ Nein
m) Hast du einen guten Zugang zu dir, spürst du dich gut? ☐ Ja ☐ Nein
n) Meine Gedanken kreisen dauernd um Sex bzw. Pornos. ☐ Ja ☐ Nein
o) Ich habe mich schon mit härterer Pornografie beschäftig, weil mich das Herkömmliche nicht mehr so reizt? ☐ Ja ☐ Nein
p) Hat dir deine Frau, Freundin, der Arbeitgeber (oder sonst wer) Konsequenzen angedroht, wenn du mit deinem Konsum nicht aufhörst? ☐ Ja (wie hast du darauf bezüglich Konsum reagiert?) ☐ Nein q) Hast du schon eimal Pornos mit strafbarem Inhalt konsumiert (Sex mit Kindern, Tieren oder Gewalt)? ☐ Ja ☐ Nein
r) Hattest du im letzten halben Jahr schon einmal Suizidgedanken wegen deinem Pornokonsum? ☐ Ja ☐ Nein
s) Hattest du schon das Gefühl, die Interessen für andere Dinge (zugunsten Pornos) nehmen ab? ☐ Ja ☐ Nein
t) stört dich dein Pornokonsum? ☐ Ja ☐ Nein
u) Habe dich andere schon auf deine Pornokonsum kritisch angesprochen? ☐ Ja ☐ Nein
Weitere hilfreiche Fragen bzw. Hinweise:
1. Zwanghafte sexuelle Handlungen/ Fantasien sind Bewältigungsstrategie im Alltag.
2. Sexualverhalten bilden die primäre Grundlage für die Organisation des täglichen Lebens.
3. Es wird unangemessen viel Zeit damit verbracht, Sex zu bekommen, auszuleben oder sich davon zu erholen.
4. Häufigkeit, Ausmass und Zeitrahmen sexueller Verhalten sprengen vorherige Vorsätze.
5. Starke Launenhaftigkeit im Zusammenhang mit Sexualverhalten. 6. Eskalierende Muster sexueller Verhalten, da das derzeitig praktizierte nicht mehr ausreicht (z.B. mehr Sex, neue Sexualverhalten, oder die Ausweitung auf hochriskante, illegale oder moralisch verwerfliche Sexualität).
7. Überdauernde Versuche, selbstzerstörerische oder hochriskante Sexualverhalten einzugehen.
8. Ständige Bestrebungen oder Versuche, Sexualverhalten einzudämmen.
9. Unfähigkeit, aufzuhören, selbst wenn schlimme Folgen entstehen.
10. Ein Muster unkontrollierter oder zwanghafter Sexualverhalten über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren.
– extreme Beschämung über Sexualität – Depression – andere Suchtverhalten – Ist oder war Opfer sexuellen Missbrauchs – Ist oder war Opfer emotionalen oder körperlichen Missbrauchs – Doppelleben wegen der Sexualität – Sex ist für den Betroffenen gleichbedeutend mit liebevollen Beziehungen – wenige oder keine nicht-sexuellen Beziehungen – Suizidgedanken oder -versuche – sexualfeindliches Verhalten – ausgeprägtes Verleugnen
Letzte Änderungen: 03.01.22
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